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13.02.2020 - 10.05.2020

MAX KLINGER. Zelt und andere Zyklen

Die Ausstellung

Max Klinger (1857 – 1920), der unter seinen Zeitgenossen als der „deutsche Michelangelo“ galt, war nicht nur für seine Skulpturen und Gemälde berühmt, sondern vor allem für seine Druckgraphiken. Seine Neuerungen auf diesem Gebiet wurden mit niemand geringerem als Albrecht Dürer verglichen. Zahlreiche Künstler des 20. Jahrhunderts beriefen sich auf das Werk Max Klingers, so unter anderem Max Beckmann, Käthe Kollwitz und Max Ernst.

Anlässlich der 100. Wiederkehr seines Todestages erinnert die Staatliche Graphische Sammlung München an den Druckgraphiker, der mehrere seiner bedeutenden Zyklen in München vollendet und intensiv mit einem Münchner Verlag zusammengearbeitet hat. Klingers sensationell neue Erzählweise in graphischen Zyklen wird anhand von ausgewählten Beispielen vorgestellt und erstmals wird sein letzter, selten gezeigter Zyklus „Zelt“ (Opus XIV, 1915–17) in München zu sehen sein.

Max Klinger (1857–1920), Selbstbildnis mit Zigarre, 1909, Aquatinta, 236 x 142 mm (Platte), 318 x 210 mm (Blatt), Inv.-Nr. 1957:437 D
© Staatliche Graphische Sammlung München

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Heute geschlossen

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Öffnungszeiten

Täglich 10.00 - 18.00 Uhr
Donnerstag 10.00 - 20.00 Uhr
Montags geschlossen

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Standort

Pinakothek der Moderne
Barer Straße 40
80333 München

Eintritt (inklusive Öffnungszeiten )

Sonntag Eintritt 1€

Dienstag bis Samstag regulär 10€
ermäßigt 7€

Sonntag regulär 1€

Tagesticket (Alte Pinakothek, Pinakothek der Moderne, Museum Brandhorst, Sammlung Schack) 10€

Dauer der Besichtigung

Ca. 60 Minuten

Barrierefreiheit

Informationen hier

Weitere Besucherinformationen

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Neben Klingers Geburtsstadt Leipzig bewahrt die Staatliche Graphische Sammlung München eine der umfangreichsten Sammlungen seiner Zeichnungen und Graphiken, die sich aus zwei Quellen speist. 1957 schenkten die Kinder des Leipziger Kunsthändlers Carl Beyer (1870 – 1948) seine umfassende Sammlung mit seltenen Drucken der Sammlung. Carl Beyer hatte mit Klinger noch persönlich zusammengearbeitet und einen Nachtrag zum Werkverzeichnis seiner Druckgraphik verfasst. Wenig später übergab die Kunstverwaltung der Bundesrepublik Deutschland die Sammlung des Chemnitzer Textilindustriellen Hans Vogel (1867 – 1941) – einer der wichtigen Förderer des Künstlers – als Dauerleihgabe an die Staatliche Graphische Sammlung München. Sie war 1941 von dessen Erben an die Sammlung für Adolf Hitlers in Linz geplantes „Führermuseum“ verkauft worden. Die Darstellung dieser Zusammenhänge, aber auch die Eigenart von Klingers Druckgraphik bilden den Auftakt der Schau.

Max Klinger (1857–1920), Luftfahrt, 1913, Opus XIV, Zelt, Blatt 40, Radierung und Aquatinta, 230 x 178 mm (Platte), 545 x 360 mm (Blatt), Inv.-Nr. 1957:417 D
© Staatliche Graphische Sammlung München
Max Klinger (1857–1920), Eine Mutter III, 1881-1882, Opus IX, Dramen, Blatt 5, Radierung und Aquatinta, 454 x 353 mm (Platte), 615 x 450 mm (Blatt), Inv.-Nr. 1957:227 D
© Staatliche Graphische Sammlung München

Die daran anschliessende Ausstellung gliedert sich in drei Teile. Die ersten beiden Räume veranschaulichen den Facettenreichtum in Klingers Zyklen. Hier werden die Erzählstrukturen und die Verwendung der Techniken für die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten thematisiert. Zu sehen sind unter anderem der bekannteste Zyklus „Ein Handschuh“ (1881, Op. VI), basierend auf den persönlichen Erlebnissen des Künstlers, als auch der Zyklus „Dramen“ (1883, Op. IX). Dieser fasst mehrere von Klinger bis dahin angesprochene gesellschaftliche und politische Themen zusammen.

Der anschließende Ausstellungsbereich verdeutlicht die Entstehung von ausgewählten Kompositionen für die Zyklen. Hier lässt sich dem Künstler über die Schulter schauen, wie er eine Figur überarbeitete, graphische Effekte verstärkte
oder ein Format veränderte. Verworfene Kompositionen und Arbeitszustände seiner Druckgraphiken waren bereits von den Zeitgenossen gefragt und kursierten auf dem Kunstmarkt.

Links: Max Klinger (1857–1920), Philosoph, 1900-1909, Studie zu: Opus XIII, Vom Tode, zweiter Teil, Blatt 3 C, schwarze Kreide, gewischt, Blattmaß 260 x 231 mm, Inv.-Nr. L 133, Staatliche Graphische Sammlung München

Mitte: Max Klinger (1857–1920), Männerakt, in die Tiefe weisend (Philosoph), 1900-1909, Studie zu: Opus XIII, Vom Tode, zweiter Teil, Blatt 3 B, schwarze Kreide, Pinsel in Schwarz, Blattmaß 526 x 288 mm, Inv.-Nr. L 134, Staatliche Graphische Sammlung München

Rechts: Max Klinger (1857–1920), Philosoph, 1909, Opus XIII, Vom Tode zweiter Teil, Blatt 3 D, Radierung, Aquatinta und Stich, 272 x 360 mm (Platte), 647 x 472 mm (Blatt), Inv.-Nr. 1957:314 D, Staatliche Graphische Sammlung München
Max Klinger (1857–1920) Opus XIV, Zelt, Einband, zweiter Teil: Titelblatt und Inhaltsverzeichnis, 1915 Staatliche Graphische Sammlung München

Am Schluss der Ausstellung steht der Zyklus „Zelt“ als Kulminationspunkt in Klingers Schaffen für die Summe seiner Erzählkunst und phantastischen Bilderfindungen. Darin entfaltet er die originäre Abenteuergeschichte einer erotisch-sinnlichen Schönheit im orientalischen Milieu. Auch wenn die Ausführung von Zeitgenossen kritisiert und die Handlung missverstanden wurde, vereinigt der Zyklus noch einmal Klingers Themen und alle technischen Möglichkeiten seiner „Griffelkunst“, wie er die Druckgraphik selbst nannte. Der Künstler kombinierte die Strichätzung und Aquatinta der Radierung mit Kupferstich und Schabkunst. Als würde er auf die neueren Medien seiner Zeit wie das Kino und den Cartoon Bezug nehmen, entfaltet er in einer Abfolge monumentaler Bilder eine spannungsreiche Erzählstruktur.

RAHMENPROGRAMM

MAX KLINGER ALS ZEICHNER
DO 30.04. um 18 Uhr Führung
Studiensaal der Staatlichen Graphischen Sammlung München

FÜHRUNGEN AUS ERSTER HAND
mit Dr. Andreas Strobl
Jeweils um 18.30 Uhr
Do 05.03. | Do 16.04. | Sa 02.05.2020
Ort: Pinakothek der Moderne


DAS EWIGE IM JETZT

Dialogführung mit Andreas Strobl und Hochschulpfarrer Michael Preß
Sa 02.05.2020 | um 15.30 Uhr, Beginn in St. Markus | Gabelsbergerstraße 6

YES, WE‘RE OPEN!
Interkultureller Workshop
Fr 06.03.2020 | um 15.00 Uhr
Ort: Pinakothek der Moderne

Max Klinger (1857–1920), Adam, 1880, Opus III, Eva und die Zukunft, Blatt 5, Radierung und Aquatinta, 295 x 270 mm (Platte), 630 x 441 mm (Blatt), Inv.-Nr. 1957:171 D
© Staatliche Graphische Sammlung München

Werke zur Ausstellung

Die Schale
Max Klinger
Die Schale
Opus XIV, Zelt, Blatt 15, Radierung und Aquatinta, 225 x 178 mm (Platte), 540 x 358 mm (Blatt)
1914
Bergsturz
Max Klinger
Bergsturz
Opus XIV, Zelt, Blatt 20, Radierung und Aquatinta, 230 x 180 mm (Platte), 545 x 360 mm (Blatt)
1914
Mord
Max Klinger
Mord
Opus XIV, Zelt, Blatt 39, Radierung, 228 x 178 mm (Platte), 550 x 368 mm (Blatt)
1915
Zweite Zukunft
Max Klinger
Zweite Zukunft
Opus III, Eva und die Zukunft, Blatt 4, Radierung, 296 x 268 mm (Platte), 632 x 446 mm (Blatt)
1880
Eva
Max Klinger
Eva
Opus III, Eva und die Zukunft, Blatt 1, Radierung (Strichätzung, Aquatinta) auf Chine collé, 224 x 262 mm (Platte), 632 x 450 mm (Blatt)
1880
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