Über die Ausstellung
FINISSAGE: FR 08.03.2024, ab 18.30 Uhr
Saal 21–26
Zerbrochene Smartphone-Displays, ein Knistern in der Radioübertragung, eingefrorene Bilder im Videocall. Erst im Moment der Störung richtet sich unsere Aufmerksamkeit auf die Beschaffenheit der technischen Medien, die uns täglich umgeben, ohne sich dabei jedoch selbst in den Vordergrund zu drängen. Als eine der jüngsten und unberechenbarsten Kunstformen lenkt die Glitch Art gezielt das Augenmerk auf die produktive Seite des Fehlerhaften. Zunächst in den 1950er Jahren im Fachjargon von Radio- und Fernsehtechniker:innen verwendet, beschreibt der Terminus Glitch (frühneuhochdeutsch „glitschen“ – gleiten, gleiten lassen – oder jiddisch „gletshn“ – rutschen, weggleiten) bald im Kontext von Computerspielen Programmier- oder Grafikfehler. Ein Glitch ist somit das unerwartete Ergebnis einer Fehlfunktion, die neben Computerspielen auch bei anderweitiger digitaler Software auftritt. Im Kunstkontext finden technische Störungen ebenfalls ihren unmittelbaren Ausdruck im Bereich computergenerierter Bilder und des Digitalen. Die Wurzeln technischer Glitches gehen aber bereits auf die Frühzeit der Fotografie zurück; sie nehmen als künstlerische Gegenbewegung zu anerkannten Ausdrucksformen ihren Verlauf von der Fotografie über den Avantgardefilm, Video- und Soundkunst bis hin zu den digitalen Bildmedien und der Netzkunst, indem Bildstörungen bewusst provoziert oder gezielt programmiert werden.
Die Sonderausstellung Glitch wird auf 1.200 qm Ausstellungsfläche in der Pinakothek der Moderne der „Kunst der Störung“ als globalem Phänomen nachspüren. Internationale Künstler:innen hinterfragen kritisch die Realitätsnähe der Medien, schaffen neue Welten oder decken normative Ordnungen und gesellschaftspolitische Disparitäten auf und machen nicht zuletzt Unsichtbares sichtbar.
Mit Werken von Erwin Blumenfeld, Monika von Boch, Kilian Breier, Nick Briz, Broomberg & Chanarin, Chargesheimer, Pierre Cordier, Inge Dick, Christian Doeller, Maya Dunietz, Walter Ebenhofer, Jake Elwes, Jamie Faye Fenton, Ralf Filges, William Forsythe, Marc Foucault, Heinz Hajek-Halke, Fabian Hesse & Mitra Wakil, John Hilliard, Esther Hunziker, Lotte Jacobi, Gottfried Jäger, Arthur Jafa, JODI, Joan Jonas, André Kertész, Germaine Krull, Ryoichi Kurokawa, !Mediengruppe Bitnik und Sven König, Rosa Menkman, Ugo Mulas, Mame-Diarra Niang, Carsten Nicolai, Kazuma Obara, Nam June Paik, Jiang Pengyi, Sondra Perry, Sigmar Polke, Timm Rautert, Man Ray, Johanna Reich, Evelyn Richter, Pipilotti Rist, Barry Stone, ariella tai, Wolfgang Tillmans, Raoul Ubac, Timm Ulrichs, Steina Vasulka, Peter Weibel
Kuratorin: Franziska Kunze
Assistenzkuratorin: Katrin Bauer
Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Begleitprogramm auf der Website der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen
Die Ausstellung wird gefördert von:
Herbert Schuchardt-Stiftung
PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne mit ihrem Partner Allianz und der K.S. Fischer Stiftung
RICHARD MILLE
International Patrons of the Pinakothek e. V.
BMW Group
Der Katalog wird gefördert von:
Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung
Karl Thiemig-Stiftung
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Heute noch bis 20.00 Uhr geöffnet
Täglich 10.00 - 18.00 Uhr
Donnerstag 10.00 - 20.00 Uhr
Montags geschlossen
Barer Straße 40
80333 München