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13.03.2025 - 14.09.2025

Trees, Time, Architecture! Design in Constant Transformation

Über die Ausstellung

Bäume zählen nicht nur zu den größten, ältesten und komplexesten Lebewesen der Erde, sie wachsen auch extrem langsam – oft brauchen sie Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte, um ihre volle Größe zu erreichen. Damit sprengen sie die Maßstäbe des menschlichen Lebens und ihre Zeitlichkeit steht im Widerspruch zu einem sich ständig beschleunigenden gesellschaftlichen, technologischen und ökologischen Wandel. Gleichzeitig brauchen wir sie heute mehr denn je: lokal, um uns an die neue Realität eines sich drastisch veränderten Klimas anzupassen, und global, um den Klimawandel aufzuhalten und irgendwann vielleicht sogar umzukehren.

„Trees, Time, Architecture!“ untersucht anhand historischer und aktueller, internationaler Beispiele die Potenziale und Widersprüche, die ein „Bauen auf Baum“ in Architektur und Landschaftsarchitektur mit sich bringt. Die Ausstellung beleuchtet das Spannungsfeld zwischen der Langsamkeit, mit der Bäume wachsen, und der Dringlichkeit, hier und jetzt Antworten auf brennende ökologische und gesellschaftliche Fragen zu finden. Bäume können in lebender wie auch in toter Form als funktionaler Baustoff verstanden werden, der durch seine materiellen und ästhetischen Qualitäten die gebaute Umwelt prägt. Dementsprechend betrachtet die Ausstellung die Verwendung von Bäumen als lebende, sich also ständig veränderte Organismen und gleichzeitig die Nutzung der Materialien und spezifischen Strukturen, die Bäume durch ihre komplexen Wachstumsprozesse hervorbringen. Dabei wird immer die gesamte Lebenszeit berücksichtigt und in Beziehung zur Zeitlichkeit funktionaler Anforderungen, gesellschaftlicher, architektonisch-städtebaulicher und technologischer Entwicklungen gesetzt. Erstmalig adressiert damit ein Ausstellungsprojekt den Themenkomplex „Baum, Zeit, Architektur!“ aus einer ganzheitlichen, multidimensionalen Perspektive.

Lebende Wurzelbrücke der Khasi People, Indien.
Foto: Ferdinand Ludwig
Arbor Kitchen, Neue Kunst am Ried, Deutschland.
Experimentelles baubotanisches Bauwerk, TU München,
Foto: Kristina Pujkilović
Verpflanzung eins alten Baumes für einen Privatgarten in Georgien.
Videostill aus dem Film „Taming the Garden,
Mira Film / Corso Film / Sakdoc Film, 2021
Tanzlinde in Peesten, Deutschland.
Tonlithographie von C. A. Lebschée, 1855

Projektbeispiele aus unterschiedlichen kulturellen Kontexten und Klimazonen machen deutlich, dass ein Paradigmenwechsel, weg vom Entwerfen fertiger Objekte hin zum Gestalten von Prozessen, erforderlich ist, um fruchtbare und langfristig tragfähige Beziehung zwischen Bäumen und Bauwerken zu etablieren. Dazu bedarf es transdisziplinärer Kooperationen, die wissenschaftliche Vorgehensweisen mit künstlerischen Praktiken, indigenem Wissen und neuen Technologien verbinden. Wie diese aussehen könnten veranschaulichen u.a. die Versuchsbauten, Experimente und technischen Entwicklungen des Forschungsgebiets Baubotanik. Gleichzeitig zeigen diese Beispiele das komplexe, häufig fruchtbare und manchmal widersprüchliche Verhältnis zwischen Baum und Architektur auf. Ziel der Ausstellung ist, diese genauso faszinierende wie irritierende Beziehung vor Augen zu führen – denn nur dann können wir die Möglichkeiten erkennen, und die Chancen ergreifen, die es zu nutzen gilt, um eine für uns und einen Großteil der Tier- und Pflanzenarten lebenswerte Zukunft zu gestalten.

Die Ausstellung ist durch raumprägende Installationen und Schlüsselexponate gegliedert, die die zeitlich-räumlichen Dimensionen und die Rolle von Bäumen im globalen Kohlenstoffkreislauf ästhetisch erlebbar machen. Projektbeispiele werden anhand von Fotos, Filmen, Modellen und Zeichnungen präsentiert, ausgewählte Aspekte anhand historischer Dokumente, Werkzeuge und Materialproben vertieft. Gezeigt werden internationale Projekte, die einen Bogen von indigenen Formen lebender Architektur aus Bäumen über künstlerische Positionen zum Thema bis hin zur kritischen Reflexion neuester technologischer Entwicklungen spannen. Darüber hinaus wird der Ausstellungsraum durch Aktionen und Freiraum-Installationen in das Umfeld der Pinakothek der Moderne erweitert: Unter dem Vordach im Eingangsbereich des Museums werden in einer begehbaren Installation Bäume zwischengelagert – um sie in bewusster Diskrepanz zu ihrer Langlebigkeit als unmittelbar verfügbare Handelsware zu präsentieren. Durch eine performative Bespielung der Installation wird die breite Öffentlichkeit angesprochen, sich niederschwellig mit den Themen der Ausstellung auseinanderzusetzen.

Eröffnung: 12. März 2025, 19 Uhr

Projektleitung/Kuratorische Leitung: Ferdinand Ludwig, Kristina Pujkilović
Ko-Kuration: Andjelka Badnjar Gojnić
Projektkoordination: Andres Lepik
Wissenschaftlich-kuratorischer Beirat: Noël van Dooren, Sonja Dümpelmann
Grafische Gestaltung: strobo B M
Austellungsgestaltung: Buero Kofink Schels

Gefördert von:
Kulturstiftung des Bundes, PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V.

PROGRAMM ZUR AUSSTELLUNG

27.03.25
Donnerstag
18.30 - 19.30
ArchitekturErwachsene

Eine Stunde mit... Ferdinand Ludwig und Kristina Pujkilović | Trees Time Architecture

In unserer Reihe „Eine Stunde mit…“ führen Sie diejenigen, die als Konservator:innen, Kurator:innen, Restaurator:innen oder wissenschaftliche Mitarbeiter:innen täglich mit den Kunstwerken unserer Sammlungen und Ausstellungen arbeiten, sie erforschen oder erhalten.

Teilnahme im Eintrittspreis inbegriffen. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren erhalten freien Eintritt
Begrenzte Anzahl an Teilnahmeplätzen | Ausgabe der Teilnahmetickets für Führungen an der Tageskasse

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Heute noch bis 18.00 Uhr geöffnet

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Öffnungszeiten

Täglich 10.00 - 18.00 Uhr
Donnerstag 10.00 - 20.00 Uhr
Montags geschlossen

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Standort

Pinakothek der Moderne
Barer Straße 40
80333 München
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