Das Bauhaus und München
24. Januar 2019 · von Dr. Josef Straßer
470 Kilometer
Die bayerische Landeshauptstadt München mit dem legendären Bauhaus in Verbindung bringen zu wollen, dürfte eigentlich kaum einem Menschen in den Sinn kommen, wurde doch das Bauhaus 1919 im knapp 400 Kilometer entfernten thüringischen Weimar gegründet; 1925 erfolgte aus politischen Gründen der Umzug nach Dessau in den Freistaat Anhalt – von München aus gesehen
weitere 70 Kilometer Richtung Norden – und 1932 schließlich in das noch fernere Berlin, wo es 1933 auf Druck der Nationalsozialisten aufgelöst wurde.
Verbindungen
Die Neue Sammlung und das Bauhaus
Doch gab es mehr konkrete Verbindungen als man zunächst vermuten möchte. Abgesehen davon, dass Walter Gropius, der Gründungsdirektor des Bauhauses, 1903 an der Technischen Universität München sein Architekturstudium begann, war München neben Weimar Geschäftssitz des Bauhausverlages, der 1925 von dem Verlag Albert Langen, ebenfalls in München ansässig, fortgeführt wurde. Und natürlich Die Neue Sammlung selbst, die als eines der ersten Museen Arbeiten des Bauhauses in größerem Umfang direkt in Dessau erwerben konnte.
Auf der Suche nach einer neuen Heimat
Das Bauhaus in München - was wäre das wohl für eine Geschichte geworden?
Außerdem bemühte sich München – neben einigen anderen Städten – darum, dem Bauhaus im Jahr 1925 eine neue Heimat zu bieten, um das Weiterführen der in Weimar begonnenen Arbeit zu ermöglichen.
In einem Brief vom 10. Februar 1925 schreibt László Moholy-Nagy, der Assistent des Bauhaus-Direktors Walter Gropius, an Ludwig Grote, der die Verhandlungen seitens der Stadt Dessau führte, dass dieser zusammen mit dem Dessauer Bürgermeister möglichst bald nach Weimar kommen möchte, da "wir auch inzwischen von Crefeld und München Angebote bekommen haben". Das Bauhaus in München - was wäre das wohl für eine Geschichte geworden?